Aktuelle Forschungsprojekte am INRES - Pflanzenzüchtung
Hybride Artbildung

Das Vorhandensein oder Fehlen von zusätzlichen Chromosomen (Aneuploidie) ist ein Phänomen, das in der Natur immer häufiger vorkommt. Wir sind daran interessiert, ob Aneuploidie zur Artbildung oder zumindest zur Bildung neuer, stabiler Karyotypen bei Brassicaceen führen kann. Die Chromosomen- und Allelvererbung in verschiedenen Populationen neuartiger interspezifischer Hybridtypen wird über Generationen hinweg verfolgt, um festzustellen, welche Rolle Aneuploidie bei der Hybrid-Artbildung in Brassicaceen spielen kann, oder ob sich im Laufe der Zeit neue, stabile Genome etablieren können.

Introgression der Schwarzbeinigkeitsresistenz von Schwarzem Senf in Raps
Es ist bekannt, dass der Schwarze Senf (B. nigra), ein wilder Verwandter der Kulturpflanze, mehrere neuartige Resistenzquellen gegen die Schwarzbeinigkeit (Leptosphaeria maculans, convar Phoma lingam), den wichtigsten Krankheitserreger des Rapses (B. napus), trägt. Unser Ziel ist es, diese neuartigen Resistenzquellen zu identifizieren und die verantwortlichen genetischen Loci in einen Rapshintergrund einzubringen (Introgression), um nützliches Keimplasma mit Resistenz gegen die Schwarzbeinigkeit für weitere Züchtungsbemühungen bereitzustellen.

Identifizierung von genetischen Faktoren, die mit der Kontrolle der homöologen Rekombination in Allopolyploiden zusammenhängen
Wie bilden sich stabile allopolyploide Arten? Eine Frage von allgemeinem Interesse für viele unserer Projekte. Wir möchten genetische Faktoren (Gene, allelische Varianten, Chromosomenumlagerungen) identifizieren, die zu einer erhöhten oder verringerten homöologen Rekombination und Kreuzungshäufigkeit in interspezifischen Hybriden und Polyploiden beitragen, insbesondere in der Gattung Brassica.
