Arznei- und Gewürzpflanzen

Arznei- und Gewürzpflanzen

In unserem Schwerpunkt "Arznei- und Gewürzpflanzenforschung" stehen eine Vielzahl an Kulturen und somit eine ebenso große Vielzahl an Forschungsthemen im Fokus. Die sind bspw. die Anbauoptimierung und Qualitätssicherung von Kraut-, Blüten-, Wurzel- und Samendrogen. Ausschnitte aus unserer Arbeit finden sich hier.

Im Forschungsprojekte REGIO-Mohn (2018-2021) entstand unter anderem die Bilder Serie MohnLandschaften 2020. Diese Aktion wurde vom Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der OCS Vollkorn-Mühlenbäckerei GmbH und der Ölmühle Solling umgesetzt.

Diese Idee wurde weitergeführt, sodass sich aktuell die MohnLandschaften 2023 hier anschauen lassen.

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© Moierhof, Familie Müller
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© © Katharina Luhmer

Anbauoptimierung

Grundlage für den erfolgreichen Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen ist ein fundamentales Wissen über die Produktion auf dem Acker.

Viele Arznei- und Gewürzpflanzen sind Nischenkulturen, über die begrenztes oder altes, fast vergessenes Wissen vorliegt. Daher gilt es dort immer noch Grundlagenforschung zu Fragen des Anbaus, bspw. Optimierung von Saatzeit, Saatstärke, Nährstoffzufuhr, Unkrautregulierung, Krankheits- und Schädlingsmanagement sowie Ernte und Nachernte zu beantworten.

Auch die Frage der Sorten- und Standortwahl spielt eine große Rolle und wird bspw. über die Testung verschiedener Sorten und Herkünfte im Hinblick auf den Einfluss von Standort- und Managementfaktoren untersucht.

Aktuelles Projekt: NemaAG

Unkrautregulierung

Die Unkrautregulierung ist im Arznei- und Gewürzpflanzenanbau von essentieller Bedeutung, da insbesondere bei bodennahen, krautigen Kulturen ein unkrautfreier Bestand für die Vermarktung als Lebens- oder Arzneimittel entscheidend ist.

Um Rückstände zu vermeiden und weil nur wenige Pflanzenschutzmittel für die Spezialkulturen zugelassen sind, wird in den allermeisten Fällen auf mechanische Unkrautregulierung gesetzt und in mehrfachen Bearbeitungsgängen das Feld mit Striegel oder Hacke bearbeitet.

Hieraus ergeben sich Fragen zum optimalen Einsatzzeitpunkt und zur richtigen Maschineneinstellung für die verschiedenen Entwicklungsstadien der unterschiedlichen Pflanzen. In Forschungprojekten wie Optimech untersuchen wir die Anwendung verschiedener mechanischer Unkrautregulierungstechniken in den Kulturen Petersilie, Pfefferminze und Melisse.

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© Hanna Blum
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Julian Elfers

Produktqualität

Für die erfolgreiche Vermarktung der Arznei- und Gewürzpflanzen ist neben einem hohen Biomasseertrag vor allem die inhaltsstoffliche Qualität von besonderer Bedeutung. Für die Verwendung als Arzneimittel macht das Deutsche Arzneibuch (DAB) Vorgaben zu Wirkstoffgehalten, hinzukommen Produktspezifikationen der unterschiedlichen Abnehmer*innen und Verarbeiter*innen.

Daher wird in unserer Forschungsgruppe ein weiterer Schwerpunkt auf die Erforschung von qualitätsbestimmenden und qualitätsmindernden Eigenschaften gelegt und die mögliche Beeinflussung durch Anbau, Nachernte (insbesondere Trocknung) und Verarbeitung.

Unter anderem konnten im Forschungsprojekt REGIO-Mohn in Kooperation mit dem Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL) Erkenntnisse zu Fettsäuren, Vitaminen, Proteinen und Aromatstoffen der Mohnsamen gewonnen werden. Im Projekt Linovit wird an den Qualitätseigenschaften der Leinpflanze, insbesondere den Bitterstoffen, geforscht. Das Projekt NiTro beschäftigt sich mit den Auswirkungen verschiedener Trocknungszyklen auf Qualitätsparameter an Minze, Basilikum und Co.

Aktuelle Projekte: Linovit, QuAAP, NiTro

Biodiversität

Viele Arznei- und Gewürzpflanzen bieten verschiedenen Insektengruppen durch ihr Angebot an Nektar und Pollen eine Nahrungsgrundlage, gleichzeitig profitieren die Pflanzen durch die Bestäubung. Durch die Vielfalt an Pflanzenarten entstehen unterschiedliche Blühzeiträume, so bietet bspw. der Fenchel bis in den Herbst hinein ein Blühangebot. Auch der Mohn (s. Foto rechts) besitzt eine hohe Menge Pollen, die nicht nur für Honigbienen, sondern auch für verschiedenste Schwebfliegen- und Wildbienenarten interessant ist.

Unterschiedliche Forschungsprojekte untersuchen die biodiversitätswirksamen Leistungen der Arznei- und Gewürzpflanzen, ein Beispiel ist das 2020 abgeschlossene FNR Projekt AuGÖkosystem: Entwicklung eines Bestäubungsmanagements im Arzneipflanzenanbau zur Steigerung der Erträge und gleichzeitigen Erhöhung der Ökosystemleistungen (Ergebnisse und Abschlussbericht).

Aktuelles Projekt: Amobila

Arzneipflanzenanbau als Instrument einer modernen, ertragsorientierten und zugleich biodiversitätsfördernden Landwirtschaft Praktische Arbeiten: tierökologische und botanische Untersuchungen zu den Modellkulturen Anis, Fenchel, Sonnenhut und Kamille.

Anbauoptimierung der Modellkulturen Anis, Fenchel, Sonnenhut, Mohn, Kamille Majoran - Studie zur Biodiversitätswirksamkeit des Majorananbaus Theortische Arbeiten zu biodiversitätswirksamen Leistungen von Arzneipflanzen

Mohnpflanze mit Honigbiene
© Katharina Luhmer

Vielfältige Kulturen

Abhängig von aktuellen Themen und Forschungsprojekten stehen immer wieder unterschiedliche Pflanzen im Fokus unserer Arbeit. Beispielsweise forschen wir an Fenchel, Kümmel, Anis, Mohn, Lein, Schwarzkümmel, Petersilie, Minze, Sonnenhut, Thymian, Bohnenkraut, Melisse uvm.


Aktuelle Projekte

  • Amobila

  • Linovit

  • NemaAG

  • NiTro

  • QuAAP

siehe Forschungsprojekte-Übersicht

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© Hanna Blum

Kontakt

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Dr. Katharina Luhmer

Wissenschaftliche Assistentin
Avatar Blum

Hanna Blum

Amobila, Linovit, NemAG, NiTro
Avatar Hubert-Schöler

Charlotte Hubert-Schöler

QuAAP
Avatar Kahlert

Liane Kahlert

NiTro
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