31. August 2022

Auftakt in Projekt HortiPrimed Auftakt in Projekt HortiPrimed

Ziel des vom BMEL/BÖLN geförderten Projekt HortiPrimed ist es, die Strategie des nicht-chemischen Pflanzenschutzes in der Gartenbauproduktion zu unterstützen, die maßgeblich durch sich ändernde klimatische Bedingungen beeinträchtigt wird und oft zu immensen Ertrags- und Qualitätseinbußen führt. Bei suboptimalen Bedingungen passen sich Pflanzen auf natürliche Weise an, indem sie z.B. Stoffwechselveränderungen vornehmen, die ihnen eine verbesserte Toleranz gegenüber wiederkehrenden Stressbedingungen verleihen. Ein so genannter Priming-Effekt ermöglicht es den Pflanzen nach einer Stresserfahrung, schneller, stärker und nachhaltiger mit einer verbesserten Pflanzenabwehr auf wiederkehrenden Stress zu reagieren.

Tomatenproduktion von geprimten und nicht geprimten Pflanzen. Oben links: Phänotypisierung einer jungen Tomatenpflanze.
Tomatenproduktion von geprimten und nicht geprimten Pflanzen. Oben links: Phänotypisierung einer jungen Tomatenpflanze. © Hochschule Geisenheim University und Forschungszentrum Jülich
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In dem diesjährig gestarteten interdisziplinären Projekt HortiPrimed wollen wir junge Tomatenpflanzen durch abiotisches Priming stabilisieren bzw. immunisieren, um Stresstoleranzen zu erreichen. Spezifische Protokolle für abiotische Stressvorbehandlungen sollen als Strategie für den nicht-chemischen Pflanzenschutz in der Jungpflanzenproduktion entwickelt werden. In den drei Projektjahren geht es um die Identifizierung optimaler Priming-Bedingungen (Forschungszentrum Jülich), die Bewertung der Auswirkungen der Priming-Effekte auf den Ernteertrag (Hochschule Geisenheim), die Bewertung der Wirksamkeit von Priming gegen Phytopathogene durch Bioassays (Universität Bayreuth), die Untersuchung molekularer Mechanismen durch Genexpressionsstudien und die Identifikation von DNA-/Histon-Methylierung die mit Priming im Zusammenhang stehen (Helmholtz Zentrum München), sowie die Etablierung eines ganzheitlichen Modellierungsansatzes zur Erfassung ökologischer und ökonomischer Effekte (Universität Bonn).

Koordiniert werden projektbezogene Aktivitäten in HortiPrimed seit Projektauftakt in 2022 von Frau Dr. Anika Wiese-Klinkenberg am Forschungszentrum Jülich (IBG-4). Als weitere Projektverantwortliche ist Frau Dr. Simone Röhlen-Schmittgen als ehemalige Bonner INRES Gartenbauwissenschaftlerin involviert, die 2020 an die Hochschule Geisenheim gewechselt ist. Als bestehender Projektpartner an der Universität Bonn ist die Arbeitsgruppe ‚HortiBonn‘ mit Herrn Dr. Cory Whitney aus den INRES Gartenbauwissenschaft involviert. Das interdisziplinäre Projektteam setzt sich des Weiteren aus Frau Prof. Dr. Corina Vlot-Schuster an der Universität Bayreuth und Herrn Dr. Martin Groth am Helmholtz Zentrum München zusammen.

Gemeinsam mit unserem Praxis-Beirat, auch unterstützt durch den KoGa, werden wir die Projektergebnisse über die Projektlaufzeit bis Ende 2024 in die gärtnerische Praxis einführen und komplementieren, indem wir Produzenten und Beratungsdienste für die gärtnerische Produktion einbeziehen.

KoGa Koordinationsstelle:

Frau Dr. H. Jaenicke
Campus Klein-Altendorf 2
53359 Rheinbach

Tel: 02225-9808735
E-Mail: info@Ko-Ga.eu

Gefördert wird HortiPrimed durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.

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