02. September 2022

Die Globalisierung der Pflanzenwelt Die Globalisierung der Pflanzenwelt

Eine Ausstellung ist in den Botanischen Gärten noch bis zum 3. Oktober zu sehen.

Pflanzen reisen so schnell um den Globus wie Touristen. Durch die weltweite Mobilisierung finden Pflanzen heute dauerhaft eine neue Heimat, wo sie heimische Arten ergänzen - oder auch verdrängen. Die Ausstellung „Neue Wilde - Globalisierung in der Pflanzenwelt" befasst sich mit den Reisewegen neuer Arten. Sie ist noch bis zum 3. Oktober in den Botanischen Gärten der Uni Bonn zu sehen.

Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stammt aus Indien und bildet heute dichte, weiter wuchernde Bestände entlang von Fließgewässern und in Wäldern.
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stammt aus Indien und bildet heute dichte, weiter wuchernde Bestände entlang von Fließgewässern und in Wäldern. © Marianne Lauerer/ Uni Bonn
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Pflanzen erobern in unseren Städten Standorte, die von heimischen Arten nicht besetzt werden. Manche tragen nennenswert zur Begrünung unserer Städte bei, wenn sie sich in der heimischen Flora ausbreiten. Andere verdrängen ursprüngliche Arten und bringen die Ökosysteme aus dem Gleichgewicht.
Im 18. und 19. Jahrhundert waren Botanische Gärten Keimzellen der Verbreitung, als viele neue Pflanzen eingeführt und an Gärtnereien und private Gärten weiter gegeben wurden. Heute sind diese Wege für allzu vermehrungsfreudige Pflanzen verschlossen. Da aber der kommerzielle Handel von Zierpflanzen längst globalisiert ist, bleibt die Herausforderung, eingeführte "Neue Wilde" zu beobachten. Außerdem helfen die Botanischen Gärten dabei, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen.
Neben 14 Infotafeln finden die Gäste der laufenden Ausstellung an verschiedenen Stellen im Garten markierte Pflanzen, die hier bei uns oder anderswo invasiv sind. Ein Lageplan auf der Website der Botanischen Gärten informiert über die verschiedenen Standorte dieser Pflanzen. Steckbriefe geben Hintergrundinfos zu diesen Arten. Zu den invasiven Pflanzen zählt zum Beispiel auch das Drüsige Springkraut. Auch die Kanadische Goldrute ist eine invasive Art. Rhododendren, Guaven und auch Feigenkakteen bereiten anderen Regionen große Probleme.

Die nächste Führung durch die Ausstellung zum Thema „Globalisierung in der Pflanzenwelt“ beginnt am Donnerstag, 08. September 2022, mit der Grünen Schule um 17.00 Uhr; Start ist am Haupteingang der Botanischen Gärten, Meckenheimer Allee 171. Die Führung dauert 90 Minuten und kostet 5 Euro. Die Ausstellung wurde vom Verband Botanischer Gärten entwickelt und wird noch bis zum 3. Oktober 2022 in den Botanischen Gärten gezeigt.

Weitere Infos zur Ausstellung und zur Grünen Schule:
https://www.botgart.uni-bonn.de/de/ihr-besuch/veranstaltungen/2022/ausstellung-neue-wilde
https://www.botgart.uni-bonn.de/de/bildung

Pressemitteilung der Uni Bonn:
https://www.uni-bonn.de/de/neues/192-2022

Dr. Karin Ladenburger
E-Mail: gruene.schule@uni-bonn.de
Tel. +49 228-73-4722

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